Die Pfarre Oslip stellt sich vor

Porträt des Herrn Pfarrer

Pfarrer Zeljko OdobasicDechant Mag. Željko Odobašić

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Die Ministranten stellen sich vor.

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Im Team der Pfarre arbeiten auch mit:

Unser Altar

Der Altar unserer Kirche.

Geschichte der Pfarre

Geschichte des Ortes und der Kirche

Im Mittelalter hieß Oslip „Zazlup“ und bestand aus zwei Ortschaften: Ober- und Unteroslip.

Bei der ältesten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1300 wird von „duo Zaslup“ (zwei Oslip) gesprochen. Unteroslip lag zwischen der „Luckermüll“ (Pieler-Mühle) und der Kirche, Oberoslip breitete sich in der Nähe des Kastells aus, das allgemein als „Burg“ bezeichnet wurde.

In der Nähe der Burg lag auch die zweite Dorfmühle, die heutige „Storchmühle“.

Im 14. Jahrhundert wuchs die Ortschaft entlang der heutigen Hauptstraße allmählich zusammen. Aber bis ins 20. Jarhundert blieb die Bezeichnung Ober- und Unteroslip in der Bevölkerung erhalten.

Pfarre bereits 700 Jahre alt

Nach Überlieferungen entstand das Langschiff der heutigen Pfarrkirche im Jahre 1310.

Fürst Paul Eszterhazy berichtet in seinem 1690 erschienen Buch „Mennyei Korona“ (Himmlische Krone) darüber. Daraus kann geschlossen werden, dass bereits 1310 in Oslip eine eigene Pfarre bestand. Auch sollen damals schon Wallfahrten nach Oslip stattgefunden haben, zum „Osliper wundertätigem Bild der seligen Jungfrau in Ungarn“.

Die Pfarrkirche ist auf das Fest Mariä Himmelfahrt geweiht, das am 15. August gefeiert wird. Das wundertätige Bild wurde in den Türkenkriegen verwüstet. Trotzdem wurden die Wallfahrten fortgesetzt.

Nach dem Verbot der Wallfahrten um 1785 durch Josef II. („die Leute sollen mehr arbeiten“) wurden auch die Wallfahrten nach Oslip eingestellt und später im größeren Stil nicht mehr aufgenommen.

Kroatische Einwohner

Im Jahre 1527 stammten von 36 Lehensfamilien bereits 13 aus Kroatien. Es ist dies die älteste Dokumentation einer Gruppe von Kroaten in einer Ortschaft im Gebiet des heutigen Burgenlandes. 1569 war Oslip fast zur Gänze kroatisch.

Die alte kroatische Sprache hat sich bis heute erhalten, und ein Großteil der Dorfbewohner spricht diese Sprache, das heutige Burgenlandkroatisch, noch heute. Die Sprache wird auch in der Kirche, bei den Messen angewendet und in der Volksschule unterrichtet.

Architektur der Kirche

Der Baustil des vorderen Langschiffes entspricht der Zeit um 1300. Der rückwärtige Teil des Kirchenschiffes ist vom Baustil älter, spätromanisch (1140 - 1250). Hier befand sich auch das ursprüngliche Kirchentor, das traditionsgemäß nach Westen gerichtet war.

Dieses Tor wurde bei Grabungsarbeiten in der Glockenstube unter dem mächtigen Turm entdeckt. Das Kirchentor reichte rund einen Meter tiefer als der heutige Fußboden in der Kirche. Außerdem wurden im Erdreich innerhalb der Glockenstube zwei Brandschichten gefunden, ein Zeichen, dass die alte Kirche zwei Mal abgebrannt ist.

Der mächtige Wehrturm wurde später an das Kirchenschiff angebaut (1591?). Dabei wurde das alte Kirchentor zugemauert und es wurden neue, seitliche Eingangstore durchbrochen. Auch wurden der Fußboden in der Kirche und der Kirchhof um rund einen Meter angehoben, da es häufig Überschwemmungen durch die Wulka gab.

Der ursprüngliche Fußboden wurde rund einen Meter unter dem heutigen Fußboden bei Restaurierungsarbeiten 2013 wiederentdeckt.

Der Chor dürfte erst nachdem der Wehrturm seine ursprüngliche Funktion als Verteidigungsanlage und Beobachtungsposten mit Ende der Türkenkriege verloren hatte, gebaut worden sein. Denn die Wehrtürme hatten von außen keinen Zugang, nur von der Kirche aus. Und in der Kirche war der Turmeingang so hoch angesetzt, dass ein Reiter, der sich auf dem Sattel aufrichtete, die Unterkante der Tür nicht erreichen konnte. Dies war in Oslip auch der Fall. Der Zugang zum Turm erfolgte über Leitern, die bei Gefahr in den Turm gezogen wurden.

Im Jahr 1713 (vis. can.) sind in der Pfarrkirche vier Nebenaltäre genannt, wovon einer bereits errichtet war. Diese Nebenaltäre sind ein Hinweis, dass die Pfarrkirche noch immer eine Wallfahrtskirche war.

Der einzige errichtete Nebenaltar blieb bis in die Siebziger-Jahre des vorigen Jahrhunderts erhalten. Bei der Innenrestaurierung der Pfarrkirche musste er aber, wegen des Sakristei-Zubaues und der Errichtung eines zweiten Einganges in die Sakristei, abgebaut werden und diente im letzten Sakristeiwinkel als Heiliges Grab.

Bei der Innenrestaurierung 2013 unter Pfarrer Želko Odobašić, bei der auch der Altarraum neu gestaltet wurde, wurde der alte Altar im Kirchenschiff unter dem Chor neu aufgebaut, wobei er weiterhin als Heiliges Grab fungiert.

1713 (vis. can.) besaß die Pfarrkirche noch zwei Türme, den mächtigen Wehrturm mit zwei Glocken und einen kleinen Turm an der Vorderseite der Kirche, in dem eine kleine Glocke hing. Wo dieser kleine Turm stand und wann er abgetragen wurde, ist nicht bekannt.

Die Glockenstube unter dem Wehrturm, die nur vom Kirchhof begehbar war und die längst mit dem elektrischen Glockengeläute ihre Funktion verloren hatte, wurde 2013 zu Ehren der Muttergottes in eine Kapelle umgestaltet.

Wallfahrten nach Oslip

Fürst Paul Eszterhazy berichtet in ungarischer Sprache in seinem 1690 erschienen Buch „Mennyei Korona“ (Himmlische Krone), in dem viele Marienheiligtümer beschrieben sind, im Artikel CXX (120, Seite 115) über die Wallfahrten nach Oslip und über das wundertätige Bild:

Das Osliper wundertätige Bild der
seligen Jungfrau in Ungarn

Zu Eisenstadt gehört eine Ortschaft Uzlop im edlen Komitat Ödenburg. Dort wurde im Jahr 1310 zu Ehren der seligen Jungfrau eine Kirche errichtet. Der Grund hiefür war, dass an jenem Platz im Erdboden ein Bild der seligen Jungfrau gefunden wurde, vor dem sich viele aussergewöhnliche Wunder ereigneten. Namhafte Wallfahrer sind dorthin gewandert, und auch jetzt beten dort viele Katholiken, besonders am Tag Mariä Himmelfahrt.

Es ist durchaus möglich, dass beim großen Mongolensturm Mitte des 13. Jahrhunderts ein Muttergottesbild im Erdboden vergraben wurde, um es vor der Vernichtung zu bewahren. Möglicherweise sind die Menschen, die es vergraben haben, in den chaotischen Zeiten umgekommen. Später wurde es dann durch einen Zufall wieder entdeckt. Über solche Ereignisse wird öfters berichtet.

Nach dem Bericht von Paul Eszterhazy fanden bereits 1310 Wallfahrten nach Oslip statt. Dies kann durchaus den Tatsachen entsprechen. Nach den fürchterlichen Verwüstungen und Zerstörungen durch die Mongolen im 13. Jahrhundert war unsere Gegend schwer mitgenommen. Ortschaften und Städte waren zerstört, die Kirchen abgebrannt und die Felder verwüstet.

Die stark dezimierte Bevölkerung kämpfte ums Überleben. Nur langsam erholten sich unsere Gegenden von dieser schweren Heimsuchung. Dass in Oslip in derart schweren Zeiten eine Kirche, dazu noch komplett aus Stein und nicht wie damals in kleinen Siedlungen üblich aus Holz, neu errichtet bzw. die Kirche erweitert wurde – der rückwärtige Teil der Kirche stammt aus einer früheren Epoche – weist darauf hin, dass Oslip schon damals eine eigene Pfarre und die Pfarrkirche für diese Region auf religiöser Ebene von großer Bedeutung war.

Wie sich die Wallfahrten, und ob überhaupt, im späten Mittelalter entwickelt haben, ist nicht bekannt. Außer dem Bericht im Buch „Mennyei Korona“ gibt es keine direkte Dokumentation der Wallfahrten nach Oslip. Doch im alten Wallfahrtskalender von Oggau sind Wallfahrten zu Mariä Verkündigung (25. März) und Mariä Himmelfahrt (15. August) nach Oslip vermerkt. Und von Rust wird immer noch, nach alter Tradition, eine Wallfahrt nach Oslip unternommen.

Das wundertätige Bild wurde in den Türkenkriegen verwüstet. Wann dies geschah, ist nicht dokumentiert. Aber auch nach der Zerstörung des Bildes wurden allem Anschein nach die Wallfahrten forgesetzt. Den Hinweis liefert ebenfalls Paul Eszterhazy in seinem Artikel: „ . . . und auch jetzt (Anm.: auch nach der Zerstörung des Bildes) beten dort viele Katholiken, besonders am Tag Mariä Himmelfahrt“.

Möglicherweise begannen im 18. Jhd. die Wallfahrten zurückzugehen, da sich die Pilger mehr dem neuen Wallfahrtsort Loretto (entstanden 1659) zuwendeten. Als ein letztes Überbleibsel der Wallfahrten nach Oslip blieben das Recht und der Brauch, am 15. August, Mariä Himmelfahrt, dem früheren Hauptwallfahrtstag, in Oslip einen Markt abzuhalten.

Das wundertätige Bild von Oslip

Wo dieses Bild in der Kirche aufgestellt war, ob am Hauptaltar, oder ob es nur bei gewissen Gelegenheiten hervorgeholt und in der Kirche aufgestellt wurde, ist nicht bekannt. Man weiß auch nicht, wie das Bild ausgesehen hat.

Eine Beschreibung des Bildes war bis jetzt nicht auffindbar. Aber die Bezeichnung des Bildes bei Paul Eszterhazy als „Selige Jungfrau in Ungarn“ und die Tatsache, dass der 15. August, Mariä Himmelfahrt, der Hauptwallfahrtstag war, lässt die Vermutung zu, dass das Bild eine Darstellung Marias als Himmelskönigin zeigte. Da auch die Osliper Pfarrkirche auf Mariä Himmelfahrt (15.8.) geweiht ist, dürfte das wundertätige Bild wohl den Hauptaltar geschmückt haben.

Das wundertätige Bild wurde in den Türkenkriegen verwüstet. Wann ist nicht bekannt. An und für sich haben die Türken die Heiligtümer, die Marteln und die Kirchen eher geachtet. Aber im Jahre 1532, als Sultan Süleyman I. vor der kleinen Festung Güns stehen blieb, und seine rund 40.000 Mann starken Reiterhorden die Gegend um den Neusiedlersee in Terrorattacken erbarmungslos verwüsteten, um das österreichische Heer aus der Nähe von Wien wegzulocken und in eine offene Feldschlacht zu verwickeln, verhielten sie sich auch gegenüber Kirchen anders. Alles wurde zerstört und vernichtet.

Die Marienstatue, die heute den Hauptaltar schmückt – eine Mondsichelmadonna im Strahlenkranz – stammt wohl aus der zweiten Hälfte des 16., oder aus der ersten Hälfte des 17. Jhd., als Ersatz für das wundertätige Bild. 

Von 1874 bis 1912 verrichtete Pfarrer Johann Miletits den Seelsorgedienst in Oslip. Miletits war sehr angesehen und war auch Abgeordneter im Ungarischen Parlament in Budapest. 1892 ließ er die Pfarkirche Oslip innen und außen restaurieren. Dabei ließ er das Marienbild auf der Kirchendecke anfertigen – möglicherweise nach heute nicht mehr bekannten Unterlagen des „Osliper wundertätigen Gnadenbildes der seligen Jungfrau in Ungarn“.

Die Beschreibung des Gnadenbildes durch Fürst Paul Eszterhazy und das Bild an der Kirchendecke zeigen eine bemerkenswerte Ähnlichkeit. Alle in letzter Zeit unternommenen Versuche, in alten Marienbüchern, wie „Marianischer Atlas aus 1670“ von G. Gumpenberg oder in anderen Marienbüchern eine Abbildung oder eine genauere Beschreibung des wundertätigen Bildes zu finden, blieben erfolglos.

Einsiedelei

Im Jahre 1679 wurde eine Dreifaltigkeitskapelle auf dem Kleinadlersberg (volkstümlich: „Bei der Kapelle“ – „Kod kapele“) errichtet (vis. can. 1680). Bei der Kapelle ließ sich ein Einsiedler nieder.

1713 wurde eine Klause errichtet. Die Einsiedler blieben allerdings in der Regel nicht lange in Oslip, da keine Stiftung vorhanden war und sie nur von den Almosen der Wallfahrer lebten. Nur einmal wurden dem Einsiedler von der Witwe auf der heutigen Storchmühle 10 fl vermacht.  

Die Kapelle und die Eremitage sind in der Karte aus dem Jahre 1751 (Burgenländisches Landesarchiv) verzeichnet. Beim Gipfel des Kleinadlerberges ist vermerkt: „Dreyfaltigkeits Cap. Und Einsiedel“.

Mit dem Verbot der Wallfahrten ab 1785 durch Josef II. wurde auch die Einsiedelei in Oslip vom dort lebenden Eremiten Hilarion Halbedel verlassen.

Die Dreifaltigkeitskapelle und die Einsiedelei verfielen.

Die Steine der Ruine wurden, nach mündlichen Überlieferungen, bei Häuserbauten in der heutigen Bahnstraße, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, weiterverarbeitet.